Wie du den Stress einfach wegatmen kannst

Ich spreche mit vielen Ärzten, viele davon frisch im Beruf, andere schon länger dabei. Und die Frage ist nie, ob jemand gestresst ist, sondern wie sehr gestresst er ist. 

Der anfängliche Enthusiasmus weicht meist einem gewissen müden Realismus und ich höre dann folgendes:

“Ich mag meine Arbeit eigentlich…aber…”

oder

“Ich würde abends ja noch gerne…aber…”

Und immer wieder sind chronischer Stress und die Angst vor Burnout ein Thema.

Unser Nervensystem braucht ein Gleichgewicht

Diesem Thema kann man sich von vielen verschiedenen Seiten nähern, aber ich finde eine einfache und praktische Sichtweise ist folgende:

Es gibt normalerweise ein Gleichgewicht in unserem autonomen Nervensystem, zwischen Sympathikus und Parasympathikus.

Der Sympathikus ermöglicht Kämpfen und Flüchten und der Parasympathikus Ruhen und Verdauen.

Die Abwechslung zwischen den beiden Systemen ist völlig normal und Ruhephasen folgen auf anstrengende Phasen.

Problematisch wird es dann, wenn wir als ÄrztInnen unseren Job mehr als Bedrohung als als Herausforderung wahrnehmen.

Diese Wahrnehmung wird durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst, die teilweise beeinflussbar sind und teilweise nicht.

Unserem Körper ist es egal, warum wir etwas als Bedrohung wahrnehmen und ob es wirklich eine Gefahr für Leib und Leben gibt. 

Das Endergebnis ist immer das Gleiche: Aktivierung des Sympathikus.

Und je länger wir im Kampf-oder-Flucht-Modus sind, desto mehr gewöhnen wir uns auch daran.

Und irgendwann wird das Abschalten schwierig, auch wenn die Umgebung es eigentlich zulässt.

Z.b. kreisen die Gedanken um die Arbeit, auch wenn wir gar nicht dort sind.

Oder wir kommen körperlich nur schwer zur Ruhe, stehen unter Strom (bei gleichzeitiger Erschöpfung).

 Es gibt noch viele andere Stresssymptome, du wirst sie kennen...

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Es gibt eine sehr einfache Möglichkeit, das Gleichgewicht wieder etwas in die andere Richtung zu schieben. 

Und diese Möglichkeit hat sich sogar in diversen Studien als sehr effektiv gegen Stresssymptome bewiesen. (Quellen stehen am Ende des Artikels)

Es geht um tiefes und langsames Atmen.

Die Atmung wird üblicherweise vom Unterbewusstsein gesteuert und spiegelt dadurch wieder, ob wir gestresst sind oder nicht.

Schnelle und flache Atmung zeigt z.B. eine Aktivierung des Sympathikus.

Im Gegensatz zu anderen autonomen Systemen unseres Körpers können wir unsere Atmung aber auch bewusst steuern.

Wie das genau geht, um deinen Stress zu reduzieren, erkläre ich im Video. (Außerdem geht es noch um andere Ideen, wie wir das Gleichgewicht wiederherstellen können)

Was tust du, um dein Gleichgewicht wiederherzustellen und deinen Parasympathikus zu aktivieren? Schreib mir unten einen Kommentar!

Quellen:

How Breath-Control Can Change Your Life: A Systematic Review on Psycho-Physiological Correlates of Slow Breathing (Pubmed)

The Effect of Diaphragmatic Breathing on Attention, Negative Affect and Stress in Healthy Adults (Pubmed)

Relaxation techniques: Breath control helps quell errant stress response (Harvard Health)

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