Das positive Nein – Wie du aufhören kannst, ständig “Ja” zu sagen

Wer im Krankenhaus seinen eigenen Plan umsetzen will, muss lernen “Nein” zu sagen.

Wir sagen aber nicht gerne “Nein”, denn das macht andere vielleicht traurig oder wütend. Sie werden wahrscheinlich irgendeine negative Emotion verspüren oder zumindest glauben wir das.

Daher sagen wir “Ja” und zwar zu allem.

“Ja, mach ich gleich.”

“Ja, mach ich später.”

“Ja, mach ich morgen.”

Und dann versuchen wir, diesem permanenten “Ja” irgendwie gerecht zu werden.

Je nachdem wie oft wir “Ja” gesagt haben und wie der Tag so läuft, klappt das besser oder schlechter.

Oft klappt es schlechter. 

Und dann fühlen wir uns auch schlecht. Weil wir mit unserem “Ja” verhindern wollen, das andere sich schlecht fühlen.

Und über diese Hürde musst du irgendwie kommen, um dich sinnvoll abgrenzen zu können.

Wie könnte das gehen?

Das positive Nein

Statt einem “Ja” benutzt du ab sofort öfter mal ein “Positives Nein”, und das besteht aus drei Teilen.

  1. Erstmal wieder aus einem “Ja”, und das ist ein “Ja” zu dir selbst. Es ist ein “Ja” für Selbstrespekt und Selbstvertrauen. Du bejahst damit dein Recht, dich gut fühlen zu dürfen. Du baust damit eine Basis für dein persönliches Interesse, um dann ein positives “Nein” aussprechen zu können.
  2. Der zweite Teil ist das “Nein” an die andere Person. Es ist wichtig dieses “Nein” als geplante Aktion zu sehen und nicht als blinde Reaktion.

    Das was wir sonst tun, also ein abweisendes “Nein” oder ein kompromissbehaftetes “Ja”, scheint oberflächlich sehr verschieden. Aber im Grunde sind beides nur blinde Reaktionen, die von deinen eigenen Bedürfnissen ablenken.

    Wenn du also “Nein” zu jemand anderem sagst, dann ist es wichtig, dass du gleichzeitig “Ja” zu dir selbst sagst.
  3. Und zuletzt kommt wieder ein “Ja”: Diese “Ja” ist für deine Zukunft und für eine gute Zusammenarbeit mit der anderen Person. Mit diesem “Ja” sollst du einen Weg finden, wie du die Situation in auf lange Sicht positiv für euch beide lösen kannst.

Und damit haben wir zweimal “Ja” gesagt und nur einmal “Nein” und das fällt viel leichter.

Ein Beispiel

Ich von meinem Chef gefragt, ob ich nicht eine Präsentation für die nächste Woche vorbereiten kann, da der eigentlich Vortragende kurzfristig abgesagt hat. 

Ich will es nicht machen. Wenn ich zusage, werde ich es diese Woche nicht mehr zum Sport schaffen und die Abende sind auch gezählt.

  1. Ein erstes “Ja” geht also an mich. Meine Zeit ist wertvoll, denn diese Zeit bedeutet Erholung, Stärkung meines Geistes und meines Körpers und die Möglichkeit Freunde und Familie zu treffen.
    Wenn ich die Zeit so nutze, stelle ich sicher, dass ich langfristig gesund bleibe und damit auch auf der Arbeit fit zur Verfügung stehe.
  2. Dann geht ein “Nein” an meinen Chef. Ich weiß, dass er dann weiter das Problem hat, aber ich bin heute nicht die Lösung.
  3. Zuletzt geht das “Ja” an die Zukunft. In fünf Wochen ist vielleicht auch noch eine Lücke im Vortragsplan und die nehme ich mir proaktiv und bereite etwas vor. Oder ich finde etwas anderes.

VORSICHT

Bei all dem schönen Nein-Sagen solltest du allerdings aufpassen.


Viele Anfragen an dich sind völlig legitim und Teil deiner Arbeitsbeschreibung. Da sollst du natürlich “Ja” sagen.


Alles abzulehnen dient weder deinem Standing und noch deiner Karriere.

Aber dann ist es ja auch ein ehrliches “Ja” und basiert auf einer Überlegung, die du vorher getroffen hast.

In welchen Situationen sagst du zu oft “Ja” und könntest ab jetzt öfter mal ein “Positives Nein” benutzen? Schreib mir unten einen Kommentar!

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